DIE REGION
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»»Wätjens Schloss
Wätjens Schloss ist ein Landsitz in Blumenthal,
dessen Namensgeber die hiesige
Kaufmannsfamilie Wätjen war.
1830 erwarb der Bremer Kaufmann und
Reeder Diedrich Heinrich Wätjen die
Grundstücke für seinen zukünftigen Sommersitz,
welche er um das Gebäude als
Park im Stile eines weiträumigen Landschaftsgartens
nach Plänen Isaak Altmanns
anlegen ließ.
Etwas später, 1858 bis 1864, ließ sein Sohn
Christian Heinrich Wätjen das ursprüngliche
Wohnhaus durch eine Schlossartige
Villa im Stil der Tudorgotik ersetzen. Die
Pläne hierfür stammten vom Bremer Architekten
Heinrich Müller.
Zu Beginn des ersten Weltkrieges wurde
der Landsitz 1916 verkauft und zum Lazarett
umfunktioniert. Die Parkflächen wurden
zwischen der Bremer Wollkämmerei
und dem Bremer Vulkan aufgeteilt wo der
Schlossteil dem Vulkan zufiel. Das Spitzdach
des höheren Turmes wurde während
des zweiten Weltkriegs entfernt.
Nach dem Krieg zerstörte zudem noch
ein Brand das Dach, sowie einige der Giebel.
1973 wurde Wätjens Schloss unabhängig
des Besitzers unter Denkmalschutz gestellt.
Der Parkanteil wurde nach dem
Konkurs des Bremer Vulkans 1997 privat
ersteigert und später von der Stadt Bremen
von dem damaligen Käufer und der
Wollkämmerei erworben. Das Schloss
und die weiteren Wohngebäude blieben
jedoch in Privatbesitz mit der Absicht im
Schloss einen Gastronomiebetrieb zu eröffnen.
Dieses Vorhaben wurde leider
nicht verwirklicht, aber jedoch einige
schöne Wohnungen als Alternative.
»»Rekumer Mühle
Die Rekumer Mühle, erstmalige Erwähnung
in 1430 – allerdings als Bockmühle.
Heute sehen wir, wenn wir sie in dem grünen
Rekum besuchen, eine Wallholländermühle,
die im Jahre 1873 erbaut wurde.
Sie hat einen achteckigen, rot-verklinkerten
Sockel getoppt von einem mit Reith
bedecktem Mühlenkörper und Kappe.
Um die vier hölzernen Segelgatterflügel zu
verstellen, damit diese richtig im Winde
stehen, erfolgte eine Nachstellung von
Hand an einem sogenannten Steert, ein
großer langer Holzbalken an der Rückseite
mit dem man die ganze Kappe gedreht hat.
Nach dem ersten Weltkrieg erfolgte eine
Umstellung auf Motorantrieb und ein Umbau
der Flügel auf Metalljalousien, der allerdings
nur bis Februar 1962 hielt, da ein
schwerer Sturm die Kappe mit den Flügeln
abriss. Bis 1967/68 wurde die Mühle
wieder aufwendig wiederhergestellt, allerdings
ohne ihre produktiven Eigenschaften.
Die erste Bauweise mit den
Holzflügeln wurde hierbei gewählt und
umgesetzt.
Die 6 großen Mahlsteine, von denen der
größte 180 cm Durchmesser und gut 3
Tonnen Gewicht hat, genießen nun seither
ihren „Feierabend“, der in der Mühlensprache
durch die in einem gewinkelten
Kreuz stehenden, unbesegelten
Flügeln signalisieren.